Fleisch ist sein Gemüse …

Der Strolch und das spanische Schweinskotelett aus dem Vogelsberg / Holger Arnold am MK-Herd

LAUTERBACH. „Fleisch ist mein Gemüse“, hier sind sich Bestsellerautor Heinz Strunk und der Leiter der Vogelsbergschule Holger Arnold einig – obwohl sie sich nicht kennen. Diesmal geht es auch nicht um Literatur; es geht um Geschmack, Vorlieben, Gelüste und viel, viel Gastfreundschaft. Gastfreundschaft von einem Schulleiter und seinem Kollegium, wie sie eigentlich nur von Südländern praktiziert wird. Schon einige Male war die Küche der Vogelsbergschule Schauplatz der MK-Kochshow. Die Strolchreporter möchten sich bedanken für die tatkräftige Unter-stützung und die gute Laune, die uns jedes Mal begegnete.

„Zeig uns, wie Du kochst und wir sagen Dir, wer Du bist.“ So die Strolchprämisse. Im Fokus: Holger Arnold ein Genussmensch, und wer etwas vom Essen versteht, dem sieht man es meist auch an. Der Bauchumfang wächst mit der Begeisterung für alles Kulinarische. Weltoffenheit spiegelt sich aber auch in den Kochkünsten des Fuldaers wider, der schade findet, dass die Domstadt nicht über so ein ähnliches Symbol wie den Strolch verfügt. „Ich finde Ute Kirsts Strolch keck, und wie man sieht, ist er vielseitig einsetzbar“, sagt er und streicht über das Strolch-konterfei auf der Schürze. Recht hat er. Mal bringt der Strolch jede Menge Musiker auf eine Bühne und mal lässt er Menütipps in die Welt tragen.

Was gibt es Leckeres, Herr Arnold? Für seine thailändischen Spezialitäten schwärmen Familie, Freunde und Bekannte. Aus der Kindheit hat er noch den Duft von Entenbraten in der Nase. Butter bei die Fische! Oder sollte man in dem Fall Öl an die Schweinekoteletts sagen? Mit dem Lauterbacher Strolch richtet er den Blick vom Tellerrand zur Iberischen Halbinsel rüber. Olé, olé! Der passionierte Koch mag die Köstlichkeiten Spaniens. Spanische Koteletts vom „Iberico Schwein“ mit Bohnen-Chorizo-Gemüse sollten verwöhnte Strolche überzeugen. Leider ist „Iberico Schwein“ (Halbwilde Schweine-rasse mit Eicheln gefüttert) nicht immer zu

 

 

haben. Vogelsberger Schweine vom Metzger Otterbein sind auch von guter Qualität. Gefüllt mit Manchegokäse, getrocknete Tomaten und einge-rieben mit mediterranen Gewürzen kommt das VB-Schwein jedem spanisch vor. Das ist, als ob die Lauterbacher Trachtengilde Flamenco tanzen würde. Nichts ist unmöglich!

Übrigens: Eine Art Beziehung zum spanischen Königshaus pflegt der kochende Schuldirektor auch. Er und Juan Carlos I bevorzugen den gleichen Rotwein, Quinta Quietud (2008), aus dem Toro. Dann ist aber auch schon Schluss mit Königs. Dass Holger Arnold mit auf Elefantenjagd gewesen sei, ist ein Gerücht. Auf dem Speiseplan des hingebungsvollen Essers steht kein Elefantenschnitzel in Cumber-landsoße, sondern ein Steak vom Angusrind aus der Gaststätte „Wachtel“ in Lauterbach. Und das muss er nicht selber erlegen.

Mit TV-Koch Steffen Henssler würde der gebürtige Rhöner gerne mal die Bratpfanne am Herd schwenken. Ebenso hat er mit Interesse “Rachs Restaurantschule” am Fernseher verfolgt. Zumal die Vogelsbergschule über ein ähnliches Projekt, ein schülergeführtes Bistro, verfügt, wo täglich frisches und gesundes Essen für Schüler und Lehrer auf den Tisch kommt. „Rachs Restaurantschule“ ist leider schon Geschichte. Das Bistro in der Vogelsberg-schule erfreut sich vieler Gäste.

Lange haben die kauenden MK-Reporter geschwie-gen. Bis zum letzten Schweinebröckchen bleibt alles stumm. Ein letzter Biss auf die Bohnen mit Chorizo. Und die Begeisterung bricht hervor: Ute Kirst kann das „Mmmmhhh! Nicht mehr zurückhalten“ Strolchenfazit: Ist sein Führungsstil an der Schule nur halb so gut wie seine Kochkünste, kann man den Schülern und Lehrern nur gratulieren. Jetzt halten wir es mit dem Sprichwort aus Spanien: „Besucher machen immer Freude: wenn nicht beim Kommen, dann beim Gehen.“ Hasta la vista, Holger Arnold!

 

Gerhard Otterbein

 

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