Lauterbach/Frankfurt. Ganz Hessen ist im Schock-zustand und hält den Atem an. Ein Gerücht breitet sich über dem Gelände des Hessischen Rundfunks aus, seit der Duft von gebackenem Schafskäse und frischen Kräutern dort die Studioluft schwängert. Immer wieder fällt der Name Jörg Bombach und der Begriff „Hessenquiz“. Man glaubt gehört zu haben: Der hr3-Chef will dem Ratepult beim Hessen-fernsehen den Rücken kehren, um zukünftig am Kochherd die Zuschauer zu begeistern. Jörg Bombach hat sich ein Weinkeller angelegt, übt den Ausdruck Mmmmhhh vorm Spiegel, lädt sich Gäste ein und tritt somit bald in die Fußstapfen von Alfred Biolek. Die männerfeindliche Frauengruppe Hofgeismar freut es, denn sie ist sowieso der Meinung, dass Männer an den Herd gehören. Sie behaupten lautstark: „Wir haben Jörg Bombach mit einer weinroten „Strolch-am-Herd-Schürze“ aus dem „Lauterbacher designbüro“ bekleidet auf dem Hr-Gelände gesehen!“ Dem großen Zauberer Wallascheck kommt es gelegen. „Was, Bombi kocht?!“ Sonst muss ich ständig etwas Leckeres aus dem Hut zaubern.“ Bevor alle imaginären Kunst-figuren des Moderators ihren Senf dazugeben oder „Die Glocke des Schweigens“ noch Küchen-equipment zum Leben erweckt, stellt sich die Frage: Braucht das Land noch einen Koch in HD und 3D?

Fakt ist: Von Jörg Bombach können die Hessen nicht genug bekommen. Was der Strolch für Lauterbach, ist der „Bombi“ für Frankfurt. Wo der Hase im Pfeffer liegt? Strolchreporter wissen mehr und haben Antworten. Jörg Bombach steht aus Verbundenheit zum MK beschürzt am Herd, um für die über-den-Tellerand-hinaus-Aktion „Strolch Cooking“ ein solidarisches Zeichen zu setzen. Außerdem findet er das Konzept „Strolch“ der Werbeagenturinhaberin Ute Kirst -mit Städtenamen und Charaktereigen-schaften zu spielen- gut. „Die Menschen brauchen Symbole, nach denen sie sich orientieren können.“  So wie Onkel Otto? „Onkel Otto und der Lauterbacher Strolch sind nicht

auf einer Wellenlänge zu suchen. Der eine ist ein Seehund und in Hessen gestrandet, um gute Laune zu verbreiten. Der Strolch hat mehr Charakter-eigenschafften und ist eher ein freiheitsliebender, kecker, schlauer Lebenskünstler – wie eben die Lauterbacher so sind, immer gut drauf.“

Der MK deckt auf. Jörg Bombach bleibt seinen Hessen und dem „Hessenquiz“ treu. Der Oliven-ölausrutscher in die Kräuterwelt zwischen zwei Terminen bleibt einmalig. „Zwar koche ich gerne, aber nicht oft. Ich gestehe, Schnibbelhilfe aus unserer hr-Küche in Anspruch genommen zu haben.“ Deutlich zu erkennen an dem perfekt geschnittenen Gemüse im Ratatouille-Baukastensystem. Für den Fall der Fälle sind die Bombifans und Profiköche Bernd Vogel und Michael Hoff von der Lauterbacher Vogelsbergschule, mit dabei. „Ein Jörg Bombach bewältigt jede Aufgabe!“, lautet das Gutachten der Profis und keiner sparte mit Mmmmhhh, als das Ergebnis auf den Teller kommt: Lauwarmer Rata-touillesalat mit Tomatenvinaigrette und gebratenem Schafskäse an kleinem Kräutersalat und das schmeckt so gut wie es klingt. Kein Wunder, auch die hr-Küche hat einen sehr guten Ruf, woraus die Zutaten stammten. Der Landesvater Volker Bouffier ist voll des Lobes, wenn er dort gastiert. Und der muss es wissen, der kommt rum.

„Was wärst Du gerne für einen Tag?“ stellt Ute Kirst eine ihrer Lieblingsfragen. „Lockführer!“, kommt die Antwort. Jedoch, ich wäre so gerne ein Strolch unter Strolchen! Ich liebe die Region rund um Lauterbach und Fulda. Schade, dass Frankfurt nicht näher dran ist, sonst würde ich mir dort eine Bleibe suchen.“ Eine weitere Frage bringt den Moderator in Not und er muss passen. Ute Kirst fühlt dem Meister des „Hessenquiz“ auf den Zahn. „Was sind Beutelches?“ Aus der Erklärungsnot machen die Strolchreporter ein Versprechen. „Lieber Jörg, das kochen wir für Dich, wenn Du uns besuchst. Und selbstverständlich gibt es dann die vegetarische Version.

Gerhard Otterbein

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