Pfälzer Mädchen brät Vogelsberger Enten

Weihnachtsmenü für einen Strolch / Rezept von der Uroma / Profikoch trifft kochende Leidenschaft

Susanne Möller aus Frischborn ist verliebt! Verliebt in eine Region und einen Strolch. Sie findet ihn zu knuffig, seit der ersten Berührung zum Lauterbacher Strolchkonzert (2012). Karsten, Susannes Ehemann, ist weder Strolch noch Lauterbacher. Resultiert daraus ein vorweihnachtliches Beziehungsdrama? Im Gegenteil! Er und die Kinder Elisa (11) und Antina (13) teilen die Begeisterung für das gezeichnete Stadtmaskottchen aus dem „designbüro“. Ausgerüstet mit T-Shirts und weiteren Strolchaccessoires werden Vorlieben verdeutlicht, und da jede Art von Liebe auch durch den Magen geht – brät ein Pfälzer Mädchen aus Germersheim zwei Vogelsberger Enten aus Lanzenhain für den Strolch von Ute Kirst.

 

Wenn jemand die Küche der Vogelsbergschule betritt, um für den legendären Handwerksburschen der Fachwerkstadt zu kochen, tut er das nie mit leeren Händen. Susanne ist eine Frau „Wu ebbes kann un wu ebbes mitbringt“ – wie der Pfälzer zu sagen pflegt. Der Einkaufskorb ist voll. Zusammen mit Bernd Vogel, dem Lehrer und Küchenprofi der Vogelsbergschule, stand sie am Herd und zauberte ein wahrlich weihnachtliches Menü. Das Entenrezept stammt von der Urgroßmutter aus Möhrenbach/Thüringen. Und genau dieser Entenbraten kam, seit sie denken kann, immer an Weihnachten auf den Tisch ihrer Familie. Der Küchenchef der Lehrküche und die Köchin aus Leidenschaft entpuppten sich als gutes Team. Dazu gesellte sich „Nachwuchssternekoch“ Max (5), die „große“ Schnibbel-Hilfe. Bernd Vogels Sohn trug mit Stolz die Kochmütze, die beinahe größer als er selber war. Tja, der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. 

 

Susanne ist vom Können des Profikochs und seiner Kreativität begeistert. Auch von der Ausstattung der Küche. Nicht immer fällt ihr Urteil wohlwollend aus, denn Pfälzer Mädchen sind auch gnadenlos ehrlich. „Johann Lafers Nachtisch hat mir nicht geschmeckt.“ Es ist schon etwas her, als sie Gast in der ZDF-Sendung „Lanz kocht“ war und sie den besten Fernsehköchen Deutschlands auf die Finger schauen durfte. Das „Zimtparfait“ von Bernd Vogel traf eher ihren Geschmack. Und der freundliche Willkommensgruß von Holger Arnold, dem Schulleiter, persönlich ließen Anfangsnervosität verschwinden.

Kenner von hochwertigen Bränden, müsste der Name der Bloggerin Margarete Marie geläufig sein. Sie ist eine Art Sommelière in Sachen Whisky und hat Kontakt zu den besten Destillen. Zum Menü brachte sie „Castarède“ (20 Jahre alten Armagnac), „Glenmorangie - Quinta Ruban“ (12-jähriger schottischer Single Malt) und aus der Burgenstadt Schlitz „GlenSlitisa“ mit. Ihr Blog: www.whiskyundfrauen.blogspot.de

 

Der Strolch wünscht allen Lesern frohe Weihnachten und möchte sich bei Susanne Möller, Holger Arnold, Bernd und Max Vogel, Margarete Marie, Fachbereichsleiterin Barbara Thiem für den exzellenten Service sowie beim übrigen Kollegium des Gastro-Teams bedanken. Zu jeder Zeit haben sie Strolch und MK-Reporter tatkräftig unterstützt. Ohne die engagierten Lehrer der Vogelsbergschule wäre manche Geschichte gar nicht zustande gekommen. Alle Kochgeschichten: www.lauterbacher-strolch.de

 

Gerhard Otterbein

 

Presse   Stroch-am-Herd-Schürze