Wenn Strolch und Hahn grillen …

Ein Strolchenbekenntnis zu regionalem Fleisch

Der Vogelsberg und die Rhön tun es. Ganz Hessen tut es ungeniert. Die Nation tut es ebenso. Endlich ist Grillen unter freiem Himmel wieder »Volkssport« Nr. 1! Egal ob auf Holzkohle, Gas oder dem Elektrogrill – in den Gärten, auf den Balkons und zwischen den Häusern drängt sich wieder ein vertrauter Duft. Die Saison 2015 ist längst eröffnet. Jetzt heißt es wieder: Grillen bis die Schwarte kracht! Zumindest knusprig und gut gewürzt sollte sie sein und aus der Laden-theke des Vertrauensmetzgers stammen. Obwohl manche das Grillen beinahe als Religion betrachten oder beim Anblick eines teuren Markengrills auf die Knie fallen und gleich die Kreditkarte zücken, kann die gleiche Gruppe zu wahren Knauserern werden. »Hauptsache viel und billiges Fleisch kommt auf den sauteuren Rost!« Die billigste Ausrede: Grillen ist ein Gesellschaftsereignis. Das bedeutet: Mehr Mäuler »stopfen« und alle sollen rundum satt werden.

„Billigfleisch?!« Ein No-Go für den Strolch! Er ist zwar nur ein armer Strumpfmachergeselle. Dennoch kommt in Sachen Lebensmittel Qualität auf seinen Teller. Er musste nicht lange suchen und entdeckte in Frisch-born die Metzgerei Hahn, die traditionell Fleisch und Wurst verarbeitet. Und das in der dritten Generation. Metzgermeister Karsten Hahn kennt nicht jedes Schwein oder Rind beim Namen. Jedoch kennt er die Betriebe aus der Umgebung, wo die Tiere bis zur Schlachtung gelebt haben. Bei Hahns wird noch selbst geschlachtet.

Eigentlich wollte der Strolch nur ein paar Fragen stellen. »Grillen kann man jeden Tag!«, lautet die Devise von Britta und Karsten Hahn, die den Strolch spontan zum Grillfest einluden. Ganz zur Freude der Hahn’schen Rasselbande: Yannis, Anne, Lena und Fine sind der Metzgernachwuchs und große Fans des Lauterbacher Symbols aus dem Lauterbacher designbüro. Jedes Kind trägt mit Stolz das Strolch-shirt, wenn es nicht gerade in der Wäsche ist.

Wenn der Hahn grillt, dann sitzen Familienmitglieder und Gäste auf glühenden Kohlen. »Mein Mann ist leidenschaftlicher Hobbykoch, leider kommt er zu selten dazu.« Ein wahres Fiesta fürs Auge ist der vorbereitete »Grillteller«, der von der Metzgerei angeboten wird. Lammfleisch, Rinderfilet, Holz-fällersteak, Schweinekamm, Gemüse (Paprika,

Zwiebeln, Champignons), Grillfackeln, Bärlauch-bratwurst. Die Vielfalt lässt allen das Wasser im Mund zusammenlaufen. Natürlich darf der Ganzjahres-renner, der Kartoffelgriller, nicht fehlen. Auch die Gourmetbratwurst (Spinat, Schmelzkäse, Kochschinken) ist eine köstliche »Erfindung«. Für diese Bratwurstvarianten vergöttern Yannis, Anne, Lena und Fine ihren Opa Theo Hahn. Der Heimatmetzger weiß wie man leckere Wurst macht. Man nehme viel Tradition und gebe ein wenig Innovation und Zeitgeist hinzu. So lautet das Rezept, welches Kunden von Flensburg bis ins Allgäu begeistert. Dank Internet und Mundpropaganda ist Schmackhaftes aus Frischborn im ganzen Land bekannt.

Ganz nebenbei hat Britta Hahn köstlichen Nudelsalat mit Feta, Rucola und Tomaten gezaubert. Der rundet die Fleischeslust ab. Ihr geht es leicht von der Hand. »Nicht immer! Der Friede täuscht. Die Technik spielt mir manchmal einen Streich.« Irgendwie hat sich Gas unter dem Grilldeckel gesammelt. Plötzlich, mit einem lauten Poff, sprang der Deckel des Gasgrills auf. »Ich war zu Tode erschrocken, passiert ist keinem was und der Grill ist auch noch intakt.« Spannend ist auch die Entwicklung von Marinaden – wahre Geschmacks-explosionen. Das Aufgabengebiet ist Teamwork. Britta Hahn und Fleischereifachfrau Christa haben zuletzt die Cognac-Pfeffermarinade entwickelt, die Fein-schmeckercharakter propagiert. In der Not kann man auch auf tiefgefrorene Ware zurückgreifen. Wichtig ist: Langsam auftauen.

Steak ist nicht gleich Steak, und eine Bratwurst muss nicht nur aus Fleisch bestehen. Siehe Toskana-bratwurst (Feta und Tomate). Grillen ist was für den Bauch und die Seele und immer ein kleines Fest für Familie und Freunde. Gute Biere gibt es auch in der Region. Noch brauen hiesige Familienbrauereien Premiumbiere. All das ist ein Stück Heimat.

Sollte man auf einem Fest in der Region einen alten Schäferwagen entdecken, der als Grillstand umgebaut und von Menschen belagert wird, dann kann man sicher sein, das der unwiderstehliche Duft von Hahns Kartoffelgriller stammen, die auf dem Rost liegen.

 

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