Ein Strolch sieht GRÜN!

Eva Goldbach – vom Landtag an den MK-Herd

LAUTERBACH. Das war klar, das die hessische Landtagsabgeordnete (Bündnis90/Grüne) Eva Goldbach und ihre „rechte Hand“ Corinna Offeneÿ jeweils nach der grünen „Strolch-am-Herd-Schürze“ greifen würden. „Grün wirkt!“ So lautet eine Prämisse der Partei. Der MK macht ein „Grün kocht“ daraus. Jedoch sollte man Landtagsgewohnheiten nicht mit Rezepten am MK-Herd vermischen, denn zwei hungrige Reporter lassen sich nicht mit einer heißen Debatte abspeisen. Obwohl es genau davon nach Eva Goldbachs Meinung zu wenig im Landtagsalltag gäbe.

 

Verkehrsminister Tarek Al-Wazir kennt noch den Lauterbacher Strolchkäse. Vielleicht denkt er mit Wehmut daran, wenn es den typischen Landtags-Snack gibt - belegte, durchgeweichte Brötchen. Gutes Essen geht anders.

 

So mancher politischer Mitstreiter beneidet Eva Goldbach um die kulinarischen Spezialitäten aus dem Vogelsberg. Heimat, das ist für die gebürtige Frischbörnerin Blechkuchen, grüne Wälder, ertragreiche Felder mit Kartoffeln aus mineralhaltigem Boden, Kühe, Schweine, Hühner und, und... „Ich bin ein absolutes Landei und mein Traumberuf war Bäuerin. Leider hat sich kein Junglandwirt mit Hof gefunden. Das Leben antwortete: Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt.

 

Eva Goldbach fühlte sich rasch wohl in der Küche der Vogelsberg Schule. Der Kochprofi an ihrer Seite, Fachlehrer Michael Hoff, sorgte für das Equipment und musste kaum eingreifen. Die Zutaten für ein Risotto mit Spargel und der knackfrische, GRÜNE Salat wanderten aus dem Korb in Schüsseln und Töpfe. Diese Hobbyköchin, die mal Landschaftsgärtnerin gelernt hatte, bevor sie Betriebswirtschaft mit Schwerpunkt 

 

Rechnungswesen studierte, arbeitete

strukturiert. Die Aussichten, dass etwas Leckeres auf die Teller käme, waren gut. Immerhin kochte sie bereits als Fünfjährige ihre erste Hagebuttenmarmelade und mit 12 ihren ersten Schweinebraten mit Gemüse. Das Kochen ist auch Leidenschaft.

 

„Auf Reisen werfe ich immer einen Blick in fremde Töpfe und stürze mich auf alle einheimischen Speisen.“ „Stimmt nicht“, unterbrach Corinna Offeneÿ und erinnerte an die türkische Schafskopfsuppe in Istanbul. Was ist denn ihr Lieblingsgericht? „Ich mag Kartoffeln in allen Varianten, Brotzeit mit Hausmacher Wurst und Ribbelkuchen.“ Nur Reisbrei und Leber zügelt den Appetit des „Grünstrolch“ ähnlich wie Schafskopf.

 

Salzekuchen und Apfelwein sind genauso lecker wie Flammkuchen und Federweiser. Im Gespräch wird deutlich, wie schön Lauterbach noch in Sachen Wohn- und Lebensqualität ist. Und damit das so bleibt, richten viele ihr Augenmerk auf Eva Goldbach. Allzu gerne wird der Vogelsberg im Landtag übersehen. Hessen ist aber mehr als nur Rhein-Main und sein Speckgürtel, der Taunus. Große und kleine Aktionen schützen die Region vor dem Ausbluten. Deswegen haben die Politikerin und ihre Büroleiterin die Schürzen mit dem Strolchemblem angezogen und zum Kochlöffel gegriffen, um Werbung für das zu machen, was ihnen am Herzen liegt - Lauterbach und der Vogelsberg. Mit dem Strolch als Leitfigur klingt sogar Risotto mit Spargel wie eine Vogelsberger Spezialität. Das stimmt nicht ganz. Das Risotto-Rezept stammte aus Italien – Goldbachs haben eine Tante dort. Das Urteil: Bissfest, schlotzig und megalecker im Abgang! Mmmmhhh!

 

Gerhard Otterbein

 

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